Lass los. Alte Wunden und alte Ängst, überhöhte Ansprüche an dich und an die Welt. Wenn du glücklich sein willst, lass los. Sagen sie. Aber sie sagen nicht, wie schweiße schwer das ist. Dies ist der dritte Versuch, diese Beitragsreihe zu starten, mit der ich meinen Blog wiederbeleben – und etwas umformen - möchte. In die Richtung, wie Blog eigentlich mal gedacht war, als ein Online-Tagebuch. Natürlich identitätsbereinigt und thematisch fokussiert, schließlich ist das hier öffentlich. Aber nicht fiktiv. Jedenfalls nicht vollständig.
Autor: metallstiftwunden
Absoluter Nonsense, Kapitel 0,5
"Diese neuartige Gametogamie gerät langsam außer Kontrolle!" Der Prokonsul stürmte hektisch in die Kommandatur, aber der Republikaner winkte ab. "Der Logos wird davon nicht in Mitleidenschaft gezogen." Der alte Mann blickte kaum von seinen komplizierten Apparaturen auf. "Glauben Sie mir, die Politik der Galaxie läuft seit Tausenden von Jahren über diesen Algorithmus. Sie wird auch… Weiterlesen Absoluter Nonsense, Kapitel 0,5
Mein Dämon
Sie baut sich auf, knapp unterhalb meines Brustbeins. Sie wartet auf den richtigen Moment. Sie war nie meine Freundin, das weiß sie. Ich hatte immer Angst vor ihr, habe sie mir immer verboten. Deshalb greift sie aus den Schatten an. Riesengroß und rot-schwarz bricht sie über mich her, wie ein Mantel aus Feuer. Ich habe… Weiterlesen Mein Dämon
Ein Zuhause gefunden
Im Sommer 2021 sind meine Frau und ich in eine neue Wohnung gezogen. Mit der alten Wohnung waren wir schon lange nicht mehr zufrieden, sie war nie auf Dauer geplant. Gerade während des ersten Lock-Downs 2020 haben wir gemerkt, dass wir zwar kein Problem damit haben, vierzehn Tage rund um die Uhr zusammen zu sein,… Weiterlesen Ein Zuhause gefunden
Was bringt mir Kreatives Schreiben?
Sein dürfen. Einfach für mich sein. Die Welt und ihre Aufgaben außen vor lassen, atmen. Atmen dürfen, auch weinen, wenn es sein muss. Lachen, Tanzen, Fliegen. Die einzigen Grenzen sind die meiner Sprache und meiner Phantasie. Phantasie mit ph schreiben dürfen, auch wenn das niemand mehr tut. Für mich sein, für mich schreiben, als gäbe… Weiterlesen Was bringt mir Kreatives Schreiben?
November hoch drei
Endlich setze ich mich an den Jahresrückblick – gerade noch rechtzeitig, nicht wahr? Obwohl es eigentlich ja egal ist. Aber ich will euch von etwas berichten, das morgen auf Instagram und Twitter und in der Woche darauf auch hier starten wird, also wird es höchste Eisenbahn. Aber der Reihe nach. Mein Jahresrückblick fängt hinten an.… Weiterlesen November hoch drei
Dichterseele
Wieder gegen eine Wand gelaufenHaare zu raufenGefluchtDie Welt verfluchtUnd sie hat geweintGott, hat sie geweintUnd schließlichDie Tränen getrocknetWeiter geranntDirekt gegen die nächste WandUnd wieder die WorteWütend und lautDoch die Welt hat eine dicke HautSie kratzt und beißtNicht ein Stück reißtUnd kraftlos geschautWie es weiter gehtWie es weiter gehen muss!Auf StacheldrahtGebete zum Himmel geschicktUngehörtUnd ungestörtGott ist… Weiterlesen Dichterseele
Schriftschlucker
Bräuchte dringend ein bisschen Ordnung, schnell weg hier ... Ein Schriftsteller saß mit einem Notizblock im Café und schrieb nicht. Das wäre auch zu sehr Klischee gewesen. Er machte dort alles mögliche, trank einen Tee nach dem anderen, erstellte einen Putzplan für seine Wohnung, an den er sich nicht halten würde, beobachtete Menschen. Nur eine… Weiterlesen Schriftschlucker
Rezension „Alles was ich dir geben will“ von Dolores Redondo
Redondos literarischer Spannungsroman erzählt uns von dem madrider Schriftsteller Manuel, der plötzlich in eine vorzeitlich anmutende ländliche Umgebung in Galicien geworfen wird, in der Adel und Kirche immer noch eine übergroße Rolle spielen. Als Manuels Ehemann Álvaro bei einem Autounfall stirbt, steht er vor einer Wand aus Zweifeln und Lügen. Warum hat Álvaro seine adelige… Weiterlesen Rezension „Alles was ich dir geben will“ von Dolores Redondo
Flammend kalt
Als das Feuer im Kamin erlosch, atmete ich erleichtert aus. Zu heiß war es geworden, ich dachte schon, das Haus würde in Flammen aufgehen. Ich genoss die Stille und die Kälte, die durch die zugigen Fenster herein drang. Dunkel war es, aber das genoss ich auch. Alles war besser als dieses gleißende Licht. Kleine Geister… Weiterlesen Flammend kalt