Sie ist so gierig nach Horizont Nach weiter Immer weiter Gierig nach Sommerregen und Regenbogen Herbstlaub und Kerzenlicht Weihnachtsbaum Schnee Krokus und Frühlingserwachen Sie atmet Schmetterlinge Ein und aus Malt mit Licht Worte Lila und schwarz In Novembernebel Apfelrhetorik Frisch und grün und sauer Apfelblütenharmonik Und Hass auf die Welt Auf einem Floß aus Gänseblümchen… Weiterlesen Apfelrhetorik
Monat: April 2018
Fiktive Biografie
Am letzten Wochenende war ich mal wieder in meinem Berliner Schreibretreat, dem schon hin und wieder genannten Schreibhain. Dieses Wochenende war dem Autobiografischen Schreiben und der Recherche gewidmet; dass ich die an diesem Wochenende entstandenen Texte nicht gerade in ein Medium geben mag, in dem die behandelten Menschen und deren Bekannten sie wiederfinden könnten, könnt… Weiterlesen Fiktive Biografie
Und die Sonne lacht sich tot
Sie steht vor den Scherben ihres Lebens Tritt mutig hinein Und schneidet sich die Füße auf Vom Berg der Scherben Lacht sie hinab Und Tränen brechen aus unbekannten Quellen Nähren salzige Gebirgsbäche Und ein unerbittliches Meer wird geboren Mal wieder Und die Sonne lacht die Welt aus Mit unechtem Blei Schießt sie belanglose Worte Auf… Weiterlesen Und die Sonne lacht sich tot
Einem Menschen
Schon viel Nur leben Überleben Einfach am Leben sein Und nichts weiter Schon zu viel So leergekämpft Das heilige Lächeln auf den Lippen Und müde So müde Die Zeit geht weiter Irgendwo draußen Aber mein Schlaf kommt nicht Wieso will ich dieses Leben nicht ertragen ? Wieso kann ich es nicht ? So totgeweint Geht… Weiterlesen Einem Menschen
Drei Straßen
Aufgabe: Eine bekannte Straße aus drei Perspektiven beschreiben: Ein kleines Kind, eine junge Frau/ junger Mann, ein alter Mann/ alte Frau Stein für Stein für Stein. Mama sagt, ich soll nicht auf der Straße laufen, aber hier ist eh kein Auto und es macht so viel Spaß. Stein für Stein. Manchmal sind diese runden Steine… Weiterlesen Drei Straßen
Funkenflug
Geht es uns nicht allen so, dass wir schwanken zwischen dem Wunsch, anerkannt zu werden, und dem Drang, wir selbst zu bleiben? Wunderbar poetisch beschreibt socopuk in diesem Text die Folgen eines veröffentlichten Textes im Blogger und erreicht damit – vermute ich – genau das, was sie im Text wünscht: trotz aller Bestätigung durch den Leser die Eigenständigkeit im Schreiben zu behalten.
Schreiben befreit! In diesem Sinne: Lest! Schreibt! Lebt!
Die Funken des Alltags fallen in mich hinein. Manche erlöschen, manche glimmen leise vor sich hin, manche lodern auf und werden zu Wörtern und Sätzen. Ich gebe mich dem rauschenden Sog der sich aneinanderreihenden Buchstaben hin und lasse mich überraschen, wohin sie mich führen, welche Antworten und Fragen mir begegnen, welche Landschaften ich entdecke, wo und wie mein Weg verläuft. Ich spüre genau, wann ich angekommen bin, es ist ein rundes Gefühl, wie ein Ring aus Metall der exakt schließt. Ich lasse die letzten Worte in mir nachklingen und lausche ihrem Echo.
Und dann schicke ich meinen Text los. Er schwebt durch die digitale Wolke, schwerelos lässt er sich von Algorithmenthermiken tragen, wird von Schlagwortböen weitergetrieben und hineingeweht in offene Browserfenster und einatmende Köpfe.
Mein Funke fällt in sie hinein, erlischt oder glimmt oder lodert auf, erzeugt Sternchen und Follows und Kommentare und Spuren in meiner Statistikanzeige. Ich fühle mich…
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Barfüßige Gedanken – Lesung am 4.4.
So ... ihr habt ein Resümee verdient. Und mir wird es auch gut tun, Bilanz zu ziehen, von meiner allerersten selbstorganisierten Lesung. Ich habe schon früher selbstgeschriebene Texte vorgetragen, in den jährlichen Adventslesungen meiner Schule, bei offenen Bühnen und Poetry-Slams. Aber ich ganz alleine - ich hätte nie gedacht, dass ich das kann. Nicht, dass… Weiterlesen Barfüßige Gedanken – Lesung am 4.4.
Nachts um drei
Barfüßige Gedanken An Tiefseepfützen Voller Zigarettenkippen Und Der Ölfilm Spiegelt den Regenbogen Der An einen Stern gebunden Das Unwetter nach sich zieht Wie ein Seilzug Und es regnet Bilder und Konfetti Auf ein kleines Häufchen Elend Das Irgendwo zurückgelassen Autoabgase schnieft Und Schnurbärtig Zynismus pflanzt In einen lachenden Boden Aus bitterer Scham Ein Halbkind schläft… Weiterlesen Nachts um drei