Schreibmenschen · Throwback Thursday

10 Gründe, warum ich schreibe

  1. Gewohnheit

Ich habe einfach schon immer geschrieben. Nicht mehr zu schreiben, erscheint mir unvorstellbar, als würde ein Teil von mir wegbrechen. Wer bin ich denn noch, wenn ich nicht mehr schreibe? Ich habe doch schon als Achtjährige gesagt, dass ich Schriftstellerin werden will. Bin ich denn noch ich, wenn ich nicht mehr schreibe?

Etwas nur aus Gewohnheit zu tun, mag nicht gerade wie der perfekte Grund aussehen und natürlich ist das wahr. Alte Gewohnheiten müssen hin und wieder gebrochen werden. Oder neu bestätigt, um noch ihre Daseinsberechtigung zu haben. Dazu dient diese kurze Textreihe. Wenn Gewohnheit wirklich der einzige Grund ist, der mir einfällt, sollte ich mir vielleicht eine neue Gewohnheit schaffen. Zur Abwechslung mal eine, mit der man Geld verdienen kann, das wäre nicht schlecht.

Wenn es ums Schreiben geht, sage ich gerne, ich kann nicht anders. Schreiben ist für mich so natürlich wie Atmen. Und das stimmt auch. Wenn ich mit dem ersten Kaffee an diesen heilig erscheinenden, leeren Tagen „zwischen den Jahren“ meinen Laptop aufklappe und einen Text über das Schreiben schreibe, ist das meine natürliche Lebensform. Aber ist es auch noch so natürlich, wenn ich mich dazu zwinge, mich morgens lange vor meiner Zeit an den Schreibtisch zu setzen, einen Roman am Reißbrett zu entwerfen, die erste Fassung, die sich noch völlig natürlich quasi von alleine schrieb, duzende Male zu überarbeiten, hinsichtlich Spannung und Lesererwartung, Zielgruppe? Als würde ich das natürliche Atmen in einen Rhythmus pressen, um Dudelsack zu spielen. Ja, da kann ich anders. Netflix beweist es mir immer wieder.

Warum zwinge ich mich dennoch dazu? Ich bin einfach gewohnt, mich selbst als Schriftstellerin zu betrachten. Selbstbilder zu ändern ist vielleicht sogar noch schwieriger als alte Gewohnheiten zu brechen. Und solange mich nichts dazu zwingt, werde ich mich weiterhin als Schriftstellerin betrachten.

Leider gelingt mir das auch sehr gut, wenn ich nicht schreibe. Um mich zum konsequenten Arbeiten zu motivieren, brauche ich also noch einen weiteren Grund.

(erstmalig veröffentlicht 12-2017)

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