Es wird Zeit, mich als Künstler*in ernst zu nehmen. Wenn ich selbst es nicht tue, wer soll es dann?
Schlagwort: Schreibübung
Schriftschlucker
Bräuchte dringend ein bisschen Ordnung, schnell weg hier ... Ein Schriftsteller saß mit einem Notizblock im Café und schrieb nicht. Das wäre auch zu sehr Klischee gewesen. Er machte dort alles mögliche, trank einen Tee nach dem anderen, erstellte einen Putzplan für seine Wohnung, an den er sich nicht halten würde, beobachtete Menschen. Nur eine… Weiterlesen Schriftschlucker
Flammend kalt
Als das Feuer im Kamin erlosch, atmete ich erleichtert aus. Zu heiß war es geworden, ich dachte schon, das Haus würde in Flammen aufgehen. Ich genoss die Stille und die Kälte, die durch die zugigen Fenster herein drang. Dunkel war es, aber das genoss ich auch. Alles war besser als dieses gleißende Licht. Kleine Geister… Weiterlesen Flammend kalt
Ausflug mit Daunen
Etwas verspätet, aber endlich die versprochene Übung: Als ich die Bewegung unter mir spürte, wusste ich, dass ich von nun an endgültig eine Außenseiterin war. Wie sollte ich auch morgen früh normal mit meinen Arbeitskollegen an der Kaffeemaschine stehen und über den Jahresumsatz und die verrückten Ideen meiner Chefs sprechen? Ich hatte gerade herausgefunden, dass… Weiterlesen Ausflug mit Daunen
Klare Linien – Einschreibübung
Etwas verspätet, aber wie versprochen doch noch, die Grüße aus dem Schreibhain! Aufgabe: Gegebenen Satz weiterschreiben. "Ein Meister der klaren Texte war Robert Gunning…" Ein Meister des klaren Lebens war er nicht. Immer wieder war er überrascht, dass man das Leben nicht so planen konnte, wie seine Texte. Er plotete, er entwarf Handlungsbögen und Spannung,… Weiterlesen Klare Linien – Einschreibübung
Tanzen mit Feder und Luft
Ich möchte deine Zerbrechlichkeit einfangen, ganz sanft, ohne ein einzelnes Stück zu verlieren, möchte deine Scherben zusammensetzen. Möchte deine Sterblichkeit festhalten. Um meine zu verlieren. Ich bin so traurig und weiß nicht, warum. Ich bin so leer und kann nicht mehr weinen. Ich möchte dieses Puzzle, das du bist, zusammensetzen. Ob es das alte Bild… Weiterlesen Tanzen mit Feder und Luft
Irgendwas mit Flamingos
Aus Worten schmiede ich einen Ring für dich. Irgendwas mit Flamingos und Tanz, denn du lachst so schön, wenn ich lache. Und ich will dich behalten. Ich werfe Steine aus Zeitungspapier gegen Mauern, über Mauern, suche hinter Mauern Geschichten. Nur um sie dir zu erzählen. Ich will dich unterhalten. Doch wenn sie mich holen kommen,… Weiterlesen Irgendwas mit Flamingos
Grübelmania
Neben meinem Bett stapeln sich die angebissenen Törtchen. Leben mit Augen und Ohren und einem fühlenden Herzen ist schwer. Es tut weh und verdirbt den Appetit. Irgendwo in Deutschland verliert gerade ein Junge, den ich liebe, zum zweiten Mal eine Heimat, einen Ort, an dem er sich sicher gefühlt hat. Und dieses zweite Mal zumindest… Weiterlesen Grübelmania
Überernährung
Als ich das Museum verließ, fühlte ich mich überfüllt, wie ausgestopft, das würde sich mal wieder auf meinen Hüften bemerkbar machen. Dabei war ich schon zum fünften Mal in der Ausstellung von Dalí gewesen und bekanntlich sättigten Bilder bei der zweiten Betrachtung kaum noch. Doch gerade für Dalís Kollagen schien dies nicht zu gelten, selbst… Weiterlesen Überernährung
Sie hatte getanzt
Aufgabe: Einen Ort - in einer Geschichte oder einer Ortsbeschreibung - möglichst lebendig auferstehen lassen Sie hatte sich die Füße wund getanzt, barfuß auf Sand und feinem Kies, und die Männer ignoriert, die nur nach ihren Schenkeln blickten. Sie hatte den Schmuck an den Ständen bestaunt, ein wenig traurig, dass sie sich nichts davon leisten… Weiterlesen Sie hatte getanzt